DIE SPITZENKLASSE DER SCHREIBGERAETE - HERSTELLUNG

ELBWOOD - The Hanseatic Penmaker mit Sitz in Hamburg hat sich auf die handwerkliche Herstellung exklusiver Schreibgeraete und Accessoires aus seltenen Hölzern, Edelmetallen und einzigartigen Materialien spezialisiert.

Das von Frank Pressentin gegründete Unternehmen ELBWOOD - The Hanseatic Penmaker liegt in Hamburg  an der Elbe und ist Ausdruck seiner Leidenschaft für die handwerkliche Fertigung von Schreibgeraeten in kleinen Serien. Jedes in diesem Atelier gefertigte Schreibgerät wird in akribischer Handarbeit hergestellt und unterstreicht, dass individuelle Fertigung hier nicht nur Luxus, sondern Selbstverständnis ist.

Die Kollektion des Unternehmens reicht von exquisiten Füllfederhaltern und Kugelschreibern bis hin zu faszinierenden Sonderanfertigungen, von denen jede ein Kunstwerk ist, das minimalistischen Designprinzipien folgt und außergewöhnliche Handwerkskunst zeigt. Das Ergebnis ist ein einzigartiges Schreibgerät von höchster Qualität, das die Persönlichkeit des Besitzers und das Können des Schöpfers widerspiegelt.

 

FOUR - DAS INTERNATIONALE LUXUS & LIFESTYLE MAGAZIN hat sich mit Frank Pressentin zusammengesetzt, um mehr über den Hintergrund und die Philosophie des Penmakers zu erfahren…

 

KÖNNEN SIE ETWAS ZUM HINTERGRUND VON ELBWOOD - THE HANSEATIC PENMAKER SAGEN? WIE UND WARUM HABEN SIE DAS UNTERNEHMEN GEGRÜNDET?

Ich war schon immer kreativ und daran interessiert, Dinge von Hand zu machen. Mein Interesse an Gestaltung begann mit der Fotografie, als ich 13 Jahre alt war. Ich war von der analogen Fotografie fasziniert, mit Bildern, die ich in meiner Dunkelkammer entwickelte. Ich habe so viele Nächte in dieser Dunkelkammer verbracht. Es gibt Gemeinsamkeiten zwischen der Herstellung und Verwendung von Stiften und der Fotografie. Man braucht Zeit, Übung und ein Auge für Design. In der Fotografie schreibt man mit Licht, und ich wollte mich auf die analoge Erfahrung besinnen, dass man sich Zeit für die Herstellung von Dingen nehmen muss, und dies in die analoge Herangehensweise an das Schreiben mit der Hand einbringen.

Es war ein langer Prozess zwischen der Fotografie und heute, etwa 30 Jahre dazwischen. Viele von uns haben die analoge Arbeiten mit der digitalen Fotografie verloren, weil wir jetzt Dinge tun können, die wir vorher [mit Computersoftware] nicht tun konnten. Im Laufe der Jahre merkte ich jedoch, dass mir etwas fehlte, weil alles leicht verfügbar war und schnell erledigt werden konnte. Ich wollte zu den alten Werten zurückkehren. Diese Werte könnten die Leute dazu bringen, einen Stift zu kaufen, den sie nicht mehr existenziell brauchen, aber haben wollen, weil er einen körperlichen Ausdruck ihrer selbst befriedigt. Mit Stiften kann man das Schreiben nutzen, um sich wieder mit sich selbst zu verbinden.

Meine ersten Erfahrungen mit der Herstellung von Stiften machte ich, als ich anfing, ein Boot für meine Familie zu bauen - eine verrückte Sache, wenn man das noch nie gemacht hat. Ich fand heraus, dass man alles lernen kann, wenn man bereit ist ins Internet zu gehen und anderen aus der ganzen Welt zuzuhören, wie man etwas macht. Während ich das Boot baute, genoss ich es sehr, wieder mit meinen Händen zu arbeiten, und ich begann zu überlegen, was ich als Nächstes tun würde.

In dieser Zeit fiel mir ein, dass Schiffskapitäne früher ihre Logbücher mit der Hand schrieben, und da hatte ich diese Idee im Kopf - von Logbüchern über das Schreiben bis hin zu Schreibgeräten und der Herstellung von Schreibgeräten aus Bootsbaumaterialien. Ich begann mit der Verwendung von Bootsbaumaterialien wie Ebenholz und Messing.

Mein erster Stift wurde aus der Bronze einer Schiffsschraube hergestellt. Bootsmaterialien eignen sich hervorragend für die Herstellung von Schreibgeräten. Sie sind sehr hart [und haltbar] und wasserfest, so dass sie nicht rosten, aber sie sind auch sehr schwer zu bearbeiten. Von da an entwickelte ich meine eigenen Stifte und Formen.

 

KÖNNEN SIE UNS ETWAS ÜBER DEN URSPRUNG DES FIRMENNAMENS ERZÄHLEN?

Der Name kommt von der Elbe, die durch Hamburg fließt. Es ist ein historisch interessanter Fluss, der durch Ost- und Westdeutschland fließt, und er spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte meiner Stadt.

Der hanseatische Teil des Namens kommt von den Hansestädten, die früher Werte mit ihrer Handelstätigkeit verknüpften; zum Beispiel basiert ein Vertrag auf einem Handschlag, und die Menschen waren stolz auf ihr Wort. Es sind alte Werte, die aber nichts von ihrer Gültigkeit verloren haben - und das wollte ich in meinem Unternehmen widerspiegeln.

 

WIE HAT SICH ELBWOOD - THE HANSEATIC PENMAKER IM LAUFE DER ZEIT ENTWICKELT?

Zunächst war es ein Hobby, das ich in meiner Freizeit betrieb, bevor ich anfing, lokal zu verkaufen. Das war ein Prozess, der mich von einem Hobbyisten zu einem Profi gemacht hat. Der wichtigste professionelle Schritt kam, als ich begann meine Arbeiten online präsentierte, indem ich die sozialen Medien und die Website nutzte und anfing, mit hochwertigen Videos auf Englisch zu kommunizieren, um die Marke für die Welt sichtbar zu machen. Das geschah zwar erst vor drei Jahren, aber es hat eine große Veränderung bewirkt.

 

ERZÄHLEN SIE UNS MEHR ÜBER IHREN DESIGNSTIL...

Die Form/der Stil, den ich entwickelt habe, ist stark reduziert. Ich habe sehr lange gebraucht, um eine Form zu entwickeln, die so minimalistisch ist, dass man sie als Bühne für viele verschiedene Materialien nutzen kann. Manchmal verwenden Stifthersteller ausgefallene Materialien, aber sie achten nicht auf die Form selbst, so dass der Stift etwas unbeholfen, langweilig anzuschauen oder, noch schlimmer, unangenehm zu benutzen ist.

Wenn man sich die Schreibgeraete-Industrie im Allgemeinen anschaut, ist es nicht einfach, etwas Einzigartiges zu schaffen - oft sieht alles gleich aus, oder ist für meinen Geschmack zu sehr mit Ornamentik überladen. Auf der Suche nach meiner persönlichen Nische entwickelte ich drei Grundformen für Füllfederhalter. Anfänglich verwendete ich charaktervolle Elemente wie Holz, Messing, Bronze und Edelstahl. Zunehmend wage ich mich mehr und mehr an die Verwendung kostbarer Materialien wie Silber und Gold.

Diese Materialien üben eine ganz eigene Faszination aus, und es ist interessant, mit ihnen zu arbeiten und sie zu verwenden. Sie verleihen dem Stift viel Wert, Gewicht und Geschichte.

Wenn man Schmuck, Schreibgeraete oder Modeaccessoires entwirft, überkommt einen oft der Drang nach ornamentalem Design; man überzieht alles mit Schnickschnack... es wird auf den ersten Blick episch und extravagant. Aber bei meinen Designs geht es um stillen Luxus. Man weiß selbst, was er wert ist, und das ist das Wichtigste. Es ist ein Neuer Luxus, den Sie zu Ihrer eigenen Befriedigung schaffen und der Sie ein Leben lang begleitet. Dieser Ansatz schafft wahre Exklusivität.

Denken Sie einmal darüber nach, dass Sie mittlerweile an jedem Flughafen einen Mont-Blanc-Füllfederhalter kaufen können. Es ist somit nichts Besonderes mehr, weil man denselben Füller in jeder größeren Stadt auf der Welt kaufen kann. Ich betrachte Luxus als Erlebnis des Einzigartigen. Luxus sollte gesucht werden müssen und er sollte nicht einfach zu finden sein. Neuer Luxus ist für Sie bestimmt, nicht als Statussymbol zum Angeben anderen gegenüber. Sie wollen sicher sein, woher es kommt, wer es hergestellt hat und wie lange es gedauert hat, es herzustellen.

Einige meiner Kunden warten 4 bis 6 Monate auf ihre Stifte. Zeit und Geduld sind die einzigen Möglichkeiten, ein Stück wirklich einzigartig und wertvoll zu machen. Wenn wir auf etwas warten, lernen wir es zu schätzen und pflegen es mehr. Wir geben ihm mehr Wert.

 

WIE SIEHT DER PRODUKTIONSPROZESS DER STIFTE AUS?

Jeder Stift ist handgefertigt. Ich verwende sehr alte Präzisionsdrehbänke, d.h. eine Drehmaschine, die es ermöglicht, die Gewinde für jedes Teil des Stiftes herzustellen. Aber diese Maschinen müssen von Hand geführt werden, damit man den Unterschied zwischen den einzelnen Materialien und Designs spüren kann. Ob man nun mit Gold, Silber oder Messing arbeitet, man muss jedes Material mit unterschiedlichen Einstellungen bearbeiten, um es von Hand herzustellen. Ich stelle jeden Stift, einen nach dem anderen, mit diesen Werkzeugen selbst her.

Materialien haben eine Persönlichkeit und verändern sich mit der Zeit. Kupfer zum Beispiel wird in dem Moment, in dem man es berührt, dunkel, und die Hand hinterlässt einen Abdruck. Mit der Zeit wird es sehr dunkel und entwickelt eine Patina, je nachdem, wie man es benutzt hat. Es erzählt die Geschichte seiner Verwendung. Die Großindustrie mag keine Materialien, denen man ihr Alter ansieht; ich versuche, dass das von mir gewählte Material seine Charaktereigenschaften beibehält.

Ich entwerfe nicht mit 3D-Modellen am Computer, was die moderne Art des Designs wäre. Ich lege ein Stück massives Metall oder Holz in meine Drehbank und benutze die handgeführten Werkzeuge, um eine Form für dieses Material zu finden. Dieser Prozess ist eine Mischung aus Kopf, Hand und Herz, und er ist langsam und schrittweise. Man schafft die Form nach und nach. Es ist ein bisschen wie der Prozess, den man beim Erstellen einer Skulptur durchläuft. Ich verwende nur sehr selten eine Skizze oder Zeichnung; der Stift kommt - wie bei einem Bildhauer - aus dem massiven Material.

Ich würde mich nicht als Designer bezeichnen - ich betrachte mich als eine Mischung aus Handwerker, Designer und Künstler. Künstler sind frei und haben einen sehr philosophischen Ansatz. Ein Designer muss kein guter Handwerker sein, um erfolgreich zu sein, und der Handwerker muss kein Designer sein. Mein Ansatz umfasst alle drei Elemente.

 

ARBEITEST DU MIT ANDEREN KÜNSTLERN, UNTERNEHMEN ODER DESIGNERN ZUSAMMEN?

Es gibt etwas, an dem ich im Moment arbeite, das ziemlich interessant ist. Ich habe begonnen, mit anderen Kreativen, wie Schmuckkünstlern und Silberschmieden zusammenzuarbeiten um neue und interessante Formen zu kreieren. Ihr Handwerk unterscheidet sich sehr von meinem, und ich bin daran interessiert was wir zusammen machen könnten. Zum Beispiel silberne Füllfederhalter aus Sandguss mit einzigartigen Steinen verziert... oder Emaille-Designs aus Glas kreieren. Das öffnet eine Tür in die faszinierende Welt der Schmuckkunst und verbindet diese mit der Welt der Schreibkultur. Den Fortschritt dieser Künstler-Kollaboration können Sie auf meiner Homepage unter dem Titel ARTISAN PENS nachlesen...

 

WAS BRINGT DIE ZUKUNFT FÜR ELBWOOD - THE HANSEATIC PENMAKER?

 

In einem Unternehmen gibt es immer einen Drang zum Wachstum, zur Skalierung und zur schnelleren und größeren Produktion. Diesen Weg will ich nicht einschlagen. Für eine Produktion in großem Maßstab braucht man mehr Menschen und Maschinen, und irgendwann kommt der Punkt, an dem es nichts Besonderes mehr ist. Bei meinem Ansatz gibt es eine begrenzte Menge an Material, Arbeitskraft und fertiggestellten Produkten. Das habe ich im Laufe der Jahre zu meiner Stärke gemacht.

Ich akzeptieren, dass ich nur eine kleine Anzahl von Stücken pro Jahr fertigen kann und setze den Fokus auf stetig steigende Wertigkeit meiner Arbeit. Künstler wie die, mit denen ich bereits zusammenarbeite, eröffnen mir bereits jetzt neue Räume und spannende Möglichkeiten. Auf diese Erfahrungen möchte ich aufbauen.

Die hochwertige Einzelanfertigung von schreibenden Kunstwerken ist und bleibt meine Leidenschaft.